FAMILIENAUTOS

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Gestatten, ich bin ein Hochdachkombivan
Christian Houdek

Renault Kangoo im Familienautostest

Da schwimmt einer mehr gegen den Strom: Der neue Renault Kangoo ist eine willkommene und sehr viel geräumigere Alternative zu den vielen SUVs. Petra und ihre Söhne Niklas und Lukas freuen sich über Raum und gute Rundumsicht.

Petra Mühr

Es gab Zeiten, da waren Autos wie der neue Renault Kangoo ausschließlich als Transportfahrzeuge und Lieferwägen unterwegs. Weil sie praktisch und geräumig und nicht übermäßig attraktiv waren. Doch in den vergangenen Jahren hat sich bei sehr vielen Herstellern neben dem nahezu schon ungeheuerlichen Boom von SUVs in allen Größen auch eine kleine, aber feine Sippschaft neuer Hochdachkombis etabliert. Auch Mini-Van genannt oder, wie Renault seinen Kangoo selbst nennt, „Kombi-Van“. Die Beweggründe sind wie anno dazumal Geräumigkeit und Funktionalität und nunmehr auch ein gewisser Schick.

Fesch ist er geworden
Die neue Attraktivität beginnt bei vielen optischen Verfeinerungen wie breiteren „Schultern“, neuer Beleuchtung und sanft-eleganter Linienform und geht weiter mit einem aufgewerteten Innenraum und übersichtlichen Armaturenbrett mit Holzdesign, wodurch das nüchterne Nutzfahrzeug-Flair so gut wie verschwunden ist. Und wie er sich erst fährt! Da kann sich so manche Limousine ein Scheibchen abschneiden!

Eine ruhige Kugel schieben
„Läuft der schon? Der ist aber leise“, meint Mama Petra, als der Kangoo nach einer Nachdenksekunde sanft anspringt, bei der ersten Rundfahrt. Hinsichtlich Geräuschdämmung hat der Hersteller wirklich ganze Arbeit geleistet! Ruhig und rund gleiten wir durch die Stadt zu unserer Fotolocation. Der Kangoo ist komfortabel gefedert und angenehm leicht zu lenken und zu dirigieren, er macht richtig Spaß und vermittelt fröhliche Gelassenheit. Freudige Ausgelassenheit versprühen die beiden Jungs, Niklas und Lukas, schließlich geht’s nach dem Fotografieren gleich weiter in den Skaterpark!

Auto, öffne dich
Wer seine Freizeit mit so vielen Aktivitäten verbringt wie Niklas, Lukas und Mama Petra, liebt den Kangoo ja schon auf den ersten Blick. Denn ob Rollerfahren, Skateboarden, Zelten oder Skifahren: Stets ist man mit jeder Menge sperrigem Zeugs unterwegs. Wie angenehm also, dass sich der Kangoo automatisch öffnet, sobald du dich ihm näherst, bzw. andersrum auch schließt, wenn du dich von ihm entfernst. Das kann er dank I-Key handsfree, dem Schlüssel zum schlüssellosen Auf- und Zusperren des Autos.
„Wow, ist da viel Platz!“ Die Jungs sind begeistert, wie locker und leicht – die Ladekante des Kangoo ist in nur etwa 50 Zentimeter Höhe – der Kombivan alle Sportgeräte verschluckt. Werfen wir also bei doch kompakten Außenmaßen einen genaueren Blick auf die geradezu gigantischen Innenmaße und Ablagen. So weit die Augen und Arme reichen, gibt es Ablagen unterm Dachhimmel, eine Handschuhfachlade (ja, richtig gelesen, riesig und zum Rausziehen wie eine Schublade!), eine Ablage­box auf dem Armaturenbrett oder auch ­Ablageflächen für das Smartphone.

Bequemer einsteigen geht nimmer
Abgesehen von den praktischen Schiebe­türen, die sich für Kinder besonders anbieten und einen superleichten Einstieg im Fond möglich machen, brauchen sich auch die Vordertüren nicht verstecken. Bis zu 90 Grad, also rechtwinklig, lassen sich die beiden öffnen – man könnte theoretisch also rein- und rausspringen, so viel Platz ist vorhanden. Auf fünf echten Sitzen, ja, auch der mittlere hintere ist ein voller Sitz, haben fünf Erwachsene oder auch drei Kindersitze nebeneinander locker Platz. Sind die lieben Kleinen oder Größeren mal nicht mit von der Partie, verwandelt sich der terrakottabraunorange Kangoo im Nu in ein Transportfahrzeug, in dem sich Gegenstände bis zu 2,70 Meter Länge transportieren lassen. Nämlich dann, wenn Rücksitze und Beifahrersitz umgeklappt werden. Ergibt bei voller Besetzung (auf 5 Sitzplätzen) etwa 775 Liter Stauraum und in der oben genannten 2,70-Meter-Variante 3.500 Liter.

Wo Kinder, da auch Konnektivität
Ohne Smartphone geht bekanntlich heute kaum noch was. Was bedingt, dass die ultimative Vernetzung und die möglichst rasche und simple Aufladung der mobilen Endgeräte zu absoluten Must-haves einer Familienkutsche zählen. Der Kangoo hat da die „Motorhaube vorn“, denn immerhin bietet er Apple CarPlay oder Android Auto, die Smartphone-Funktionen werden also direkt auf den 8-Zoll-Monitor im Cockpit übertragen. Das Handy selbst ruht derweil in der schwenkbaren Halterung oberhalb des Lenkrads oder lädt sich induktiv in der dafür vorgesehenen (optionalen) Ablage­fläche auf. Für die Kids stehen auf der Rückseite der Mittelkonsole zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung (drei weitere gibt’s im Cockpit), ebenso ein 12-Volt-Anschluss, ein weiterer ist praktischerweise auch hinten im Kofferraum zu finden.

Nicht mehr ohne meine Assistenten
Der Kangoo-Interessent kann zwischen zwei Ausstattungsvarianten und einigen Zusatzpaketen wählen. Bereits die Basisausstattung „Edition One“ ist recht üppig und mit etlichen Asisstenzsystemen versehen, beispielsweise Spurhalte- und Toter-Winkel-Warner und Müdigkeitserkennung. Unsere Testversion „Intens“ hatte serienmäßig Verkehrszeichenerkennung und Geschwindigkeitswarner und als optionale Zugabe einen Fernlichtassistenten und Einparkhilfe 360° mit Rückfahrkamera. Und das Beste daran: Die Edition One gibt’s bereits ab 25.550 Euro.

Renault Kangoo INTENS dCi 95
Preis: 31.379,– € (Einstiegspreis ab 25.550,– €)
95 PS/70 kW | 0–100 km/h in 12 sec
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Ø Verbrauch lt. Hersteller (im Test): 5,5 (5,8) /100 km
Ø CO2-Emission lt. Hersteller: 145–143 g/km
Kofferraum: 775–3.500 | 5 Sitzplätze
3 kindersitztaugliche Fondplätze

Resümee
Die unendlichen Weiten machen sowohl Familien als auch Freizeitsportler mehr als glücklich und zufrieden. Dazu der durchaus erfreuliche Verbrauch von rund 5,8 Litern.

Was uns gefällt: Die Wahl zwischen zwei Benzin- und drei Dieselmotorisierungen, ein Elektroantrieb folgt.
Was uns fehlt: Ich hätte gern ein Automatikgetriebe.
Familienbonus: Kinderüberwachungsspiegel, Klapptischerl

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